Bonusmaterial zum NLP-Practitioner-Lehrbuch

Seite 189 - Kopf hoch! Probleme körpersprachlich entmachten I

ico-uebung

Vor der nächsten Intervention möchten wir dich zu einem kleinen Stadtspiel und anschließend zu einer Selbstreflexion einladen. Gehe Morgens, wenn die Menschen auf dem Weg zur Arbeit sind, in eine U-Bahnstation, an eine Bushaltestelle, vor den Haupteingang eines großen Unternehmens und kalibriere dich auf die Menschen:

  • Wie viele lächeln, sehen fröhlich oder entspannt aus?
  • Wie viele zeigen eine Physiologie, die Zuversicht ausstrahlt (aufrechter Gang, Kopf erhoben, im Gangbild siehst du so etwas wie „nach vorn streben“)?
  • Wie viele schauen ernst, sehen traurig oder verspannt aus? Wie viele zeigen eine Physiologie, die Pessimismus ausstrahlt? (gekrümmter Gang, Kopf gesenkt, im Gangbild siehst du so etwas wie „festgehalten sein“)?
  • Bei wie vielen kannst du gar nichts erkennen?
  • Was schließt du aus diesen Erkenntnissen?

 

Und nun teste das Lebensgefühl der Menschen:

1. Schritt: Laufe selbst drei Minuten lang mit hängenden Schultern durch die Gegend, gebeugte Körperhaltung, Kopf und Blick zum Boden gesenkt – so, wie der erfolgloseste, traurigste Mensch, den du kennst oder dir vorstellen kannst. Dabei führst du ein kleines Selbstgespräch mit ausschließlich positiven Suggestionen: „Ich bin der Beste“, „Was ich auch anfange – es wird ein Erfolg“, „Ich bin glücklich“, „Mir geht es gut“, „Ich liebe das Leben“. Achtung: Du musst ganz konsequent die oben genannte Körperhaltung beibehalten, während du diese optimistischen Aussagen sprichst. » Separator

2. Schritt: Laufe drei Minuten lang mit aufrechtem Gang durch die Gegend, gerade Körperhaltung, rascher Schritt, Kopf und Blickrichtung nach oben – so, wie der erfolgreichste, glücklichste Mensch, den du dir vorstellen kannst. Dabei führst du ein kleines Selbstgespräch mit ausschließlich destruktiven Suggestionen: „Ich bin ein Versager“, „Was ich auch anfange – es geht schief“, „Ich bin traurig“, „Mir geht es so schlecht“, „Was für ein lausiges Leben ich doch führe“. Achtung: Du musst ganz konsequent die optimistische Körperhaltung beibehalten, während du diese destruktiven Aussagen sprichst. » Separator.

Auswertung: Wie war diese Übung für dich? War es eher leicht oder eher schwer, körpersprachlich das eine und sprachlich das genaue Gegenteil auszudrücken? Wie fühlte sich dieser Widerspruch für dich an?

ico-uebung

! Reflexion: Jeder innere Zustand zeigt sich in einer äußeren Physiologie. Auf diesem Grundsatz basiert ja bereits das Kalibrieren als Grundlage fürs Pacing (siehe Seite 75 im Buch).

Wenn das, was ein Mensch denkt oder sagt, nicht mit seiner Körperhaltung übereinstimmt, neigt unser System dazu, die fehlende Synchronizität herzustellen. So zeigen sich traurige Gedanken ebenso in einer spezifischen Physiologie wie optimistische. Gefühl verursacht Physiologie lautet die Gleichung. Doch es funktioniert auch umgekehrt:

Wenn du dich das nächste Mal dabei ertappst, wie du mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf nachdenklich dastehst oder durch die Straßen läufst, hebe den Kopf, schau schräg nach oben und zaubere ein Lächeln auf dein Gesicht. Sofort nimmt das Gehirn die neue Information auf, die Atmung und dein Blickwinkel verändern sich. Du kannst weiter nachdenken, nur: Auch das Denken bekommt so eine neue Richtung.

Bei schlechter Laune, Trübsinn, Grummeligkeit kannst auf diese Weise eine Veränderung bewirken. Wenn du in einer sehr problematischen Lebensphase bist, ist dies vielleicht nicht die Lösung, sondern eine Erste Hilfe, etwa, wenn du dich deinen Mitmenschen in einem guten Zustand zeigen möchtest.

« ZURÜCK ZUR KAPITELAUSWAHL

Buch_NLP-Practitioner-Lehrbuch_Dannemeyer

Cookie Consent mit Real Cookie Banner