Bonusmaterial zum NLP-Practitioner-Lehrbuch

Seite 189 - Kopf hoch! Probleme körpersprachlich entmachten II

Die folgende Anker-Technik ist dann geeignet, wenn sich unser Klient in einem Konflikt mit einer anderen Person neue Wahlmöglichkeiten wünscht; zum Tragen kommt das Axiom: „Du kannst das Verhalten anderer Menschen nicht verändern, wohl aber deine Reaktion darauf“ (siehe Seite 59 im Buch).

In der folgenden Übung muss sich der Coach intensiv kalibrieren. Damit meinen wir ausdrücklich nicht, dass er sich von dem Inhalt dessen, was der Klient sagt, mitreißen lassen soll. Der ist für die Durchführung der Übung völlig unwichtig! Wir meinen hier ausschließlich die nonverbalen Signale!

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Probleme körpersprachlich entmachten II

Setting: 2 Personen A und B – Wir geben die Fragen und Antworten beispielhaft wieder.

1. A benennt kurz das Thema: Etwas, das ihn bei einem anderen Menschen stört, wütend oder traurig macht. B, der A leicht versetzt gegenübersitzt, kalibriert sich. Die andere beteiligte Person nennen wir X.
2. B: Wie würdest du dich gern verhalten, wenn X sich so verhält?
3. A: Ich wäre gern gelassener, entspannter, ruhiger.
4. B: Gibt es eine Situation, in der du gelassen, entspannt, ruhig reagieren konntest? Suchen lassen, wenn A sie hat » weiter
5. B: Dann beschreib mir bitte zunächst genau die Problemsituation, also was X gemacht hat und wie du reagiert hast. B findet bei beiden Darstellungen heraus, welche körpersprachlichen Signale das Erzählen begleiten, z. B. Haltung des Kopfes, Gesten, Mimik, Lautstärke, Stimmlage …
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7. B: Und nun beschreib mir eine andere Situation, in der du gelassen, entspannt, ruhig warst. Wie war das genau?
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9. B: Und nun erzähle mir noch mal die Konfliktsituation. Dabei nehmen wir eine kleine Veränderung vor: Nimm bitte folgende Haltung ein. Sprich so …. Schau dort hin … B nennt die wichtigsten Gesten, Haltungen, Mimik, Tonfall, Blickrichtung aus dem Ressourcenzustand, das heißt: A erzählt das Problem mit den nonverbalen Signalen des Ressourcenzustandes. Hier kommt es auf den konsequenten Coach an. Anfangs wird B wieder in die Körpersprache der Problemsituation verfallen, dann muss B korrigieren:„Kopf hoch!“, „lächeln!“, „Stirnfalten glätten!“, „Rücken gerade und Schultern fallen lassen.“ usw.
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11. B: Wie geht es dir, wenn du jetzt an die Person oder an den Konflikt denkst?

 

! Aus hunderten von Anwendungen in Coaching und Seminaren wissen wir, dass der Klient nach dieser Übung das Problem nicht mehr in der gleichen Weise beschreiben kann wie vorher. Doch darauf kommt es nicht an. Wichtiger ist, dass er in der Praxis mit der neuen Sicht auf den anderen zugeht: in unserem Beispiel gelassener, entspannter, ruhiger. Das wiederum wird entweder dazu führen, dass der andere Beteiligte sein Verhalten ändert, oder dass unser Klient seine Sicht auf das Problem ändert – oder beides: In jedem Fall ist das Thema entmachtet.

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