Wenn alles in Ihnen „JA“ schreit:
Ferncoaching „Unbändige Motivation“ – Teil 4

on 19. Januar 2015 Ferncoaching with 0 comments

Arbeit und Leben in Balance

Eine wichtige Voraussetzung für langfristige Motivation ist ein ausgeglichener Energiehaushalt. Motiviert sind Sie nämlich nur, wenn Sie sich gesund und fit fühlen.

Ihre innere Batterie

Jeder Mensch hat nur ein begrenztes Energiereservoir, mit dem er klug wirtschaften muss. Denn mit einer leeren „inneren Batterie“ ist Motivation nicht möglich. Stellen Sie sich Ihren Energiehaushalt wie einen Tank mit fünf miteinander verbundenen Kammern vor:

  • Die 1. Energiekammer dient dem reinen Überleben (Nahrungsaufnahme, Atmen, Stoffwechsel).
  • Die 2. Energiekammer dient Ihrem psychischen Wohlbefinden (Selbstwertgefühl).
  • Die 3. Energiekammer ist für das Lernen, die Aufnahme neuer Informationen und Impulse zuständig.
  • Die 4. Energiekammer beinhaltet die Energie, die Sie brauchen, um körperlich fit und aktiv zu sein.
  • Die 5. Energiekammer schließlich ist Ihr „Reservetank“. Er sollte am besten gar nicht oder höchstens vorübergehend beansprucht werden. Benötigen Sie ihn doch einmal, ist es wichtig, ihn durch Urlaub oder eine Kur sofort wieder aufzufüllen.

Wofür Sie Energie verbrauchen

Die Kammer 1 verlangt zu allererst Energie – und zieht sie zur Not aus den anderen Kammern ab. Dann folgen der Reihe nach die Kammern 2, 3 und 4. Auch sie entnehmen Energie aus der nächst höheren Kammer. Das bedeutet: Wenn Sie krank (1) oder mehr als nur gelegentlich einmal betrübt, vielleicht sogar depressiv sind (2), benötigen Sie dafür sehr viel Energie. Und die wird zunächst aus den Energiekammern 3 und 4 geholt. Sind auch diese leer, müssen Sie regelmäßig Ihre Energiereserven (5) angreifen: Es entsteht das so genannte Burn-out-Syndrom, das Gefühl, ausgebrannt zu sein.

Wenn Sie jedoch gesund und glücklich sind, dann verbrauchen Sie weniger Energie aus den Kammern 1 und 2. Damit haben Sie mehr Power, um sich für neue Impulse zu öffnen, um aktiv Sport zu treiben, um zu reisen oder sich mit Freunden zu treffen.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten ständig aus allen Kammern Energie schöpfen. Wenn Sie an einem neuen Projekt arbeiten und erschöpft sind, dann braucht Ihr Körper vielleicht frische Energie für die Kammer 1. Also: Machen Sie eine Pause, nehmen Sie eine leichte Mahlzeit zu sich oder ruhen Sie sich kurz aus. Vielleicht sehnt sich Ihr Körper aber auch nach Bewegung. Dann laufen Sie ein Stück an der frischen Luft. Der Lohn für diesen sorgsamen Umgang mit Ihrem Energiehaushalt sind neue Ideen und stabile Motivation.

Viele Menschen verzichten jedoch zugunsten „wichtiger“ Projekte auf Ruhepausen. Das rächt sich sehr bald, denn der Körper holt sich sein Recht.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Balance zwischen Beruf, Familie und Freunden sowie Freizeit, Gefühl, Gesundheit, kulturellen und spirituellen Bedürfnissen stimmt. Diese Arbeit-Freizeit-Balance [1] ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für dauerhafte Motivation.

Selbstcoaching

I. Checken Sie Ihre Beruf-Freizeit-Balance [1]

  • Können Sie sich nach der Arbeit innerhalb von höchstens 30 Minuten erholen oder fühlen Sie sich den ganzen Abend völlig ausgelaugt?
  • Können Sie sich in Familie/Partnerschaft/Freundeskreis so geben, wie Sie sind, oder spielen Sie den Sonnenschein, egal, wie es Ihnen geht?
  • Haben Sie in Ihrer Freizeit Spaß oder langweilen Sie sich?
  • Schlafen Sie abends schnell ein und die Nacht durch oder grübeln Sie und wachen nachts häufiger auf?
  • Können Sie eine Treppe problemlos hinaufspurten oder geraten Sie schnell aus der Puste?

Die Antworten auf diese Fragen geben Ihnen einen ersten Anhaltspunkt darüber, wie es um Ihre persönliche Beruf-Freizeit-Balance [1] bestellt ist. Ergeben sich hier Defizite, besteht Handlungsbedarf. Lassen Sie sich dabei gegebenenfalls von einem persönlichen Coach oder von einem Psychotherapeuten helfen.

II. Reflexion: Gehen Sie noch einen Schritt tiefer …

… und beantworten Sie ganz für sich die folgenden Fragen:

Wie steht es um den Teil Ihrer Gesundheit, der von keinem EKG, keinem EEG und auch nicht im Blutbild abgebildet wird? Den Sie „nur“ fühlen, und der etwas darüber aussagt, in wie weit es Ihnen gelingt, Ihre tiefste Sehnsucht zu leben? Diese Art von Gesundheit haben Sie, wenn Sie

  • … mit sich selbst und mit anderen liebevoll umgehen;
  • … mit anderen sein und allein sein können, ganz wie Sie es mögen;
  • … mit sich im Fluss sind;
  • … Ihren eigenen Rhythmus spüren;
  • … Humor, Freude und Leichtigkeit erleben;
  • … mit allen Sinnen (sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken) lebendig erleben können;
  • … die Qualitäten der vier Elemente (Erde, Luft, Wasser, Feuer) auf Ihre Art intensiv erleben können;
  • … Kongruenz zwischen verbalem und nonverbalen Verhalten – Symmetrie von Gesten und Bewegungen leben und bei anderen wahrnehmen können
  • … versöhnt sind mit Ihrer Vergangenheit, mit Eltern und anderen wichtigen Personen (oder „Beteiligten“) aus der Kindheit
  • … die Fähigkeit besitzen und leben, belastende äußere Situationen zu reframen [2];
  • … erkennen, welches Essen, welche Bewegung Ihrem Körper gut tun;
  • … entscheiden können, mit welchen Menschen Sie zusammen sein wollen – und mit welchen nicht: als Partner, Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, Mitarbeiter …
  • … eine Arbeit wählen können, in der Sie Ihre eigenen Fähigkeiten leben und entwickeln (oder dies wenigstens weitgehend und immer ein Stück mehr tun);
  • … autonom darüber entscheiden können, ob in diesem Moment die eigenen Bedürfnisse oder die anderer Menschen wichtiger sind;
  • … Sie spüren, ob das, was Sie im Moment fühlen, Ihr eigenes Gefühl ist oder ein von anderen übernommenes – und ggf. korrigieren können;
  • … Sie entscheiden, wie viel Materielles (Geld, Eigentum …) Sie wirklich brauchen – und Sie unabhängig vom „mehr davon …“ emotional frei sein können.

Auswertung

Viel auf einmal? Ja, das wissen wir auch. Und wahrscheinlich fallen Ihnen – abhängig von Ihrer individuellen Lebenssituation – noch weitere Faktoren ein, die emotionale Freiheit ausmachen. Erinnern Sie sich, worum es in diesem Lehrbrief geht: Ihre Energiekammern 1 – 4 ständig aufgefüllt zu halten, so dass die Kammer 5 gar nicht erst angetastet werden muss.

Deshalb nehmen Sie sich bitte zunächst nur ein Kriterium. Jenes, dass Ihnen am wichtigsten erscheint und bei dem Sie persönlich einen Mangel wahrnehmen. Und nun gehen Sie wie folgt vor:

  1. „Als ob“-Strategie: Stellen Sie sich bitte vor, Sie hätten das, was den von Ihnen gewählten Punkt ausmacht, bereits erreicht, also, z. B. „ich erlebe die Qualitäten der vier Elemente intensiv“.
  2. Gehen Sie nun mit diesem Satz die V.A.K.(O.G.)-Assoziation (→ genaue Anleitung in Lehrbrief 1) intensiv durch. Wenn möglich, lassen Sie sich von der Stimme eines lieben Menschen durch diese Übung führen. Oder lassen Sie sich durch eine meditative Musik begleiten. [3]
  3. Malen Sie oder schreiben Sie auf, was Sie während Ihrer „VAKOG“-Reise erlebt haben.
  4. Wie funktioniert der Weg vom „als ob“ zum → „so ist es“? Schreiben Sie alle Ideen dazu auf. Und dann legen Sie los …

 

INFO: Was ist Reframing?

Wie konstruieren Menschen Bedeutung?

Nichts hat Bedeutung an sich. Die Bedeutung, die ein Ereignis hat, hängt von dem „Rahmen“ ab, in dem wir es wahrnehmen. Verändern wir den Rahmen, so verändern wir die Bedeutung. Verändert sich die Bedeutung, so verändern sich auch die Reaktionen und die Verhaltensweisen der Menschen. Den Rahmen zu verändern, heißt im NLP „Reframing“. [4]

Reframing ist eine der Grundtechniken des NLP. Dabei wird die Qualität einer Erfahrung systematisch umgedeutet oder umgewertet. Dieser Bedeutungs- oder Perspektivenwechsel bewirkt einen Wechsel im Erleben der betreffenden Person. Vermeintliche Fehler, Schwächen oder Symptome werden in Leistungen bzw. Fähigkeiten umgedeutet.

So werden Sichtweisen, die Menschen begrenzen, in nützliche oder neutrale verwandelt.

Virginia Satir, einer kalifornischen Familien-therapeutin, wird die Lehrgeschichte eines besonders gut gelungenen Reframings zugeschrieben: Ihre Patientin sieht Fußabdrücke auf dem Teppich als Zeichen dafür, dass sie eine schlechte Hausfrau sei. Zugleich klagt sie darüber, dass ihre Kinder und Enkelkinder kaum noch zu Besuch kommen. Die Therapeutin verhilft der Patientin mental zu einer anderen Sichtweise: „Sie schauen also auf den Teppich und er ist ohne Flecken! Sie haben ihn tadellos sauber gemacht. Er ist flauschig. Sie können die weißen Fasern sehen.“ – Pause – „Und dann wird ihnen plötzlich bewusst: Sie sind ganz alleine!“ – Pause – „Und jetzt sehen sie ein Paar Fußabdrücke darauf, und sie machen sich bewusst, dass ihre Lieben in der Nähe sind!“ [5]

Oder ein anderes Beispiel aus unserer Nachbarschaft. Zwei ältere Damen, langjährige Freundinnen um die 70, teilen das gleiche Schicksal. Die eine verliert plötzlich ihren Ehemann, mit dem sie über 40 Jahre verheiratet war. Für sie stürzt die Welt zusammen. Sie führt einen inneren Dialog dieser Art: „Mein Leben ist zerstört. Wie soll ich das jetzt allein alles schaffen? Ich komme mit meiner Einsamkeit nicht zurecht.“ In den Gesprächen mit ihrer Freundin dreht sich alles nur um das Alleinsein und die Anstrengung des Alltags. Mit der Intensität der negativen Gedanken verstärkt sich das Gefühl der Hoffungslosigkeit und Traurigkeit, die Motivation, ein neues Leben zu beginnen, schwindet immer mehr. An die Stelle der Motivation tritt eine Depression.

Ihre Freundin verliert den Ehemann zwei Jahre später. Sie trauert ebenfalls. Doch zugleich schafft sie sich durch einen Umzug in eine neue Wohnung den Rahmen für einen Neuanfang. Ihr innerer Dialog klingt etwa so: „Wir hatten so viele glückliche Jahre miteinander. Jetzt beginne ich allein ein neues, selbständiges und erfülltes Leben. Ich glaube, er wäre genau so stolz auf mich, wie ich es selbst bin. Ich entscheide mich für das Glück“.

Beide Frauen hatten zwei Möglichkeiten, ihre Gedanken zu lenken.

Sie sehen: Entsprechend unserer Gedanken erleben wir Depression oder Glück.

Manche Depression wird erzeugt durch Schritt für Schritt exakt aufeinander abgestimmte mentale und körperliche Aktionen. Um deprimiert zu sein, muss der Depressive das Leben auf ganz bestimmte Art und Weise betrachten, eine bestimmte Körperhaltung einnehmen und in bestimmter Weise atmen. Er macht sich – unbewusst! – täglich einen „VAKOG“ auf alles Negative, das er je erlebt hat, sieht all diese Erinnerungen beispielsweise in Schwarz-Weiss und ohne jede Bewegung, beschreibt diese mit einer traurigen oder nörgelnden inneren Stimme, lässt dabei Kopf und Schultern hängen, atmet flach und vertieft diese innere Gesamt-wahrnehmung.

Sie kennen diese „Technik“ aus unserer V.A.K.(O.G.)-Assoziation (→ Lehrbrief 1): Erstaunt es Sie, dass die Strategie für einen traurigen Zustand neurologisch fast die gleiche ist wie die, mit der Sie Glück und Erfolg „machen“? Denken Sie darüber nach, was das für Ihre Motivation bedeutet.

Damit ist das Reframing auch – jedoch: nicht nur – eine Methode, die intrinsische Motivation (→ Lehrbrief 3: Arten der Motivation) zu steigern. Sie werden davon in späteren Lehrbriefen noch mehr erfahren. Sie können schon heute üben: Wenn eine Aufgabe Sie „nervt“, fragen Sie sich als erstes, welche andere – positivere – Bewertung es für sie gibt. Beispiel: „Wenn ich diese Arbeit erledige habe, dann nützt mir das, weil …“

 

VORSCHAU AUF TEIL 5:

Kaum etwas motiviert uns so, wie der Glaube an den eigenen Erfolg. Er wirkt wie ein Befehl an unser Gehirn, die Dinge in die richtige Richtung zu lenken. Woran glauben Sie?

Sie möchten noch mehr Motivation?

Dann kommen Sie Ende Februar zum Krafttanken zu uns:

Unser Frühjahrs-Power-Seminar

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