Vererbte Narben: Umgang mit uralten 

Familien-Geheimnissen im NLP-Master 

on 26. März 2018 NLP Master with 0 comments
Uralten Geheimnissen und Seelennarben auf der Spur: Aufstellungs-Arbeit nach Virginia Satir

Familiengeheimnisse, Erfahrungen von Angst und Gewalt, Traumata, familiärer Druck und zementierte Glaubenssätze wirken sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden. Auch nachfolgende Generationen können Symptome entwickeln. Im NLP-Master zeigen wir, wie solche Glaubenssätze und Limitierungen bearbeitet werden, die in frühen Prägungen begründet sind.

Unter dem Begriff Prägung (engl. Imprint) versteht die Entwicklungspsychologie sehr frühe und unwillkürliche Lernprozesse. In den ersten Lebensjahren lernt offenbar jedes Lebewesen besonders leicht und schnell. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903 – 1989) etwa beobachtete, dass Gänse- und Entenküken in einer kurzen Zeitspanne nach der Geburt das erste sich bewegende Objekt als ihre Mutter akzeptieren und ihm bedingungslos folgen. Aus diese Weise konnte Lorenz Küken nicht nur auf Gänse, sondern auch auf Holzpuppen, Fußbälle oder sich selbst „prägen“.

Entwicklungspsychologen konnten nachweisen, dass es auch in der frühkindlichen Entwicklung des Menschen Phasen besonders starker Prägsamkeit für bestimmte Lerninhalte gibt. Aufgrund einer bedeutenden Milieueinwirkung zumeist familiärer, doch auch gesellschaftlicher oder zeitgeschichtlicher Art, entwickelt das Kind spezifische Glaubenssätze. Diese legen sein Verhalten und Handeln auf bestimmte Muster fest, die unter Umständen ein Leben lang stabil bleiben.

Und das ist gut so – sofern es sich um signifikante positive Erfahrungen handelt, die zu nützlichen Glaubenssätzen und einer reichhaltigen Landkarte führen. Das Prinzip gilt leider auch für all die problematischen oder traumatischen Erfahrungen, denen ein Menschlein in seinen ersten Lebensjahren ausgesetzt sein kann. Erst in seinen ersten Lebensjahren?

Nein, wir wissen heute, dass bereits das Embryo „lernt“. „Das erklärt sich dadurch“, schreibt der Biologe und Hirnforscher Gerhard Roth, „dass das noch sehr unreife und sich schnell entwickelnde Gehirn des Ungeborenen äußerst empfänglich für Umwelteinflüsse ist, die entweder direkt auf den Fötus oder indirekt über das Gehirn der Mutter … einwirken …“  (Roth, G., Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten, Klett-Cotta, 2007, Seite 30).

Eine wissenschaftsjournalistische Dokumentation des Fernsehsenders arte zeigt dies sehr eindrücklich. Wir erleben Beispiele, wie genau traumatisierte Eltern ihre Erfahrungen gewissermaßen „vererben“ und bei ihren Kindern damit unter Umständen limitierende Glaubenssätze, Stress und psychische Probleme auslösen. Du kannst den etwas mehr als 50 Minuten langen Film auf „Vererbte Narben“ auf Youtube anschauen (Link am Ende dieses Artikels). Ich möchte Dir dies sehr empfehlen, besonders, wenn du selbst ein entsprechendes Thema bei dir fühlst oder vermutest (oder, natürlich, wenn du als Trainerin, Coach oder Therapeut mit Menschen arbeitest).

NLP hält ein Format zur Heilung solch vererbter Narben bereit: Den Reimprint (deutsch etwa Neuprägung, Wiederprägung), den Robert B. Dilts 1991 erstmals in seinem Buch „Identität, Glaubenssätze und Gesundheit“ veröffentlichte. Diese Intervention wird bei uns im NLP Master gelehrt. Wir nennen sie auch die „Heilung des inneren Kindes“. In dieser komplexen Arbeit wird der Mensch bei uns auf einer Timeline zurück in das prägende Geschehen geführt, wo er die damalige Situation – unter Umständen auch vorgeburtlich – neu „anschaut“, die Interpretationen korrigiert und das innere Kind „heilt“ – ein Reframing auf der Timeline, mit ganz viel Milton-Sprache und in besonders komplexer Art.

Die im Prägungsverlauf geschehene Verknüpfung zwischen einem Erleben und dem damit verbundenen Schmerz oder der Trauer wird gewissermaßen aufgehoben – wenn wir das Bild eines Knotens verwenden: Er wird im Reimprint im NLP Master entwirrt. Und dann ist der Weg frei für eine Neubewertung. Ergänzend helfen kunsttherapeutische Aktionen und Bewegung.

Der arte-Film: „Vererbte Narben – Generationsübergreifende Traumafolgen“ (2017):

Der Reimprint in unserer Ausbildung zum NLP-Master

In unserer Ausbildung zum NLP-Master wird jeder Teilnehmerin, jedem Teilnehmer ein individueller Reimprint für ein eigenes Thema angeboten. Die Arbeit wird in einem diskreten Rahmen durchgeführt – ein/e Trainer/in, ein/e Teilnehmer/in. Alle anderen Seminarteilnehmer üben derweil in Gruppenarbeit unter der Supervision qualifizierter Assistenten (mindestens NLP Master) andere NLP-Praktiken der Masterstufe.

So können sich unsere NLP-Master-Anwärter selbst in einem geschützten Rahmen von einem alten und belastenden Lebensthema lösen. Gleichzeitig erlernen sie dabei das Format.

Bei „leichteren“ Coaching-Herausforderungen kann es von erfahrenen NLP’lern (mindestens Master, besser Master-Coach) bereits praktisch angewandt werden. Typischerweise sind die Themen zum Beispiel Selbstsabotage, mangelndes Selbstwertgefühl, Ängste vor beruflichen Herausforderungen, Umgang mit Eifersucht usw.

Ein Psychotherapeut oder Facharzt für Psychiatrie kann sein therapeutisches Repertoire für erkrankte Menschen gut um den Reimprint erweitern – er wird vermutlich schneller und nachhaltiger zum Erfolg kommen – unserer Erfahrung nach auch im klinischen Kontext.

Unsere laufende Master-Ausbildung ist ausgebucht; die nächste beginnt im Februar 2019.
Anmeldungen sind schon jetzt hier möglich.

 

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