Heute sind es gerade mal noch zwei Wochen, bis unser Kind das Licht der Welt erblickt. Klingt etwas schwulstig? Okay, bis das Buch endlich erscheint. Doch irgendwie ist es schon wie ein Kind zur Welt bringen – auch wenn der Schöpfungsprozess (recherchieren, konzipieren, schreiben, verwerfen und neu schreiben, redigieren, korrigieren …) länger als neun Monate dauerte.
Das vierte Kapitel trägt die Überschrift „Die Erforschung des subjektiven Erlebens“.
Dazu gehören diese Unterkapitel:
- Schau mir in die Augen: die Augenzugangshinweise
- Gut beobachten können: Was Menschen von sich zeigen
- Der vestibuläre Sinn und der somatische Verstand
- Das bevorzugte Sinnessystem ermitteln
- Submodalitäten – eine Reise ins innere Abenteuerland
- Wenn das innere „JA“ schreit – VAKOG+-Assoziation
- Die Antwort auf unangenehme Angewohnheiten: der Swish
- Ich und du und noch jemand: die Wahrnehmungspositionen
Das Kapitel enthält drei Demos (das sind in diesem Buch wortgetreue Skripte von praktischen Anwendungen aus unseren Ausbildungen oder unserer Coachingpraxis) und 20 Übungen zu den einzelnen Themen. Wir präsentieren eine Demo aus dem Unterkapitel zur Anwendung der Augenzugangshinweise. Deren Theorie ist auf den vorangegangenen Seiten bereits erläutert. Bei der folgenden Demo wird die praktische Bedeutung der Unterscheidung von Leitsystem, Repräsentationssystem und Referenzsystem gezeigt:
Beginn der Leseprobe 5
„ … Das liest sich sehr theoretisch und ist erst mal schwer verständlich, oder? Verständlicher wird es mit diesem praktischen Beispiel, das du auch als Übungsanleitung nehmen kannst. Die Szene: Katja und Jonas, zwei übende Teilnehmer in einem NLP-Seminar.
Gespräch | Beobachtung und Erläuterung |
Katja: „Wie war dein letzter Urlaub?“ | „War“ = ein neutrales Wort. Mit einem sinnesspezifischen Wort (z. B. „beschreibe mir …“) würde sie Jonas Unbewusstes lenken. Er würde nach Bildern suchen, die er beschreiben kann. Folge: Er zeigt nicht seinen bevorzugten Sinneskanal, sondern den, in den er von Katja gelenkt wurde. Unter Umständen findet er gar keine Antwort. |
Jonas: „Oh, Katja, ich habe mich total wohlgefühlt, das Wasser war herrlich warm, der Sand ganz weich. Ich bin total glücklich, dass ich das erleben durfte.“ | Vor dem Sprechen schaut Jonas nach links oben, bei „oh, Katja“ schaut er Katja direkt an. Dann geht sein Blick kurz nach unten. Jonas hat zwar über Gefühle geredet. Doch er erinnert sich zunächst in inneren Bildern (Blick oben links) – nur ist ihm dies nicht bewusst. Über sein visuelles Leitsystem kommt er in die ihm bewusste sinnliche Erfahrung (Repräsentationssystem), und die ist kinästhetisch (wohlgefühlt, herrlich warm). Sein Leitsystem und sein Repräsentationssystem sind nicht identisch. Indem Jonas Pupillen sich kurz nach unten richten, prüft er unbewusst die Wahrheit seiner genannten – kinästhetischen – Erfahrung (Referenzsystem). |
Katja: „Jonas, beschreib mir doch mal ganz genau, wie es in deinem Urlaubsort aussah, damit ich mir vorstellen kann, was bei dir so tolle Gefühle ausgelöst hat.“ | Weil Katja gut kalibriert ist, weiß sie, dass zur gesamten Erinnerung noch visuelle Elemente gehören, die Jonas nicht bewusst sind (die er zumindest nicht genannt hat). Jetzt führt die Aufforderung beschreib, wie es aussah Jonas in die visuelle Erinnerung. Er kann jetzt seine Landkarte durch innere Erinnerungsbilder aus dem Urlaub erweitern. |
Das ist ein Übungsbeispiel für die Practitioner-Stufe und inhaltlich harmlos. Kannst du schon ermessen, was dieses kleine Urlaubs-Experiment für die Arbeit mit Menschen in Problemsituationen bedeutet? Dazu noch ein Beispiel. Szene: Im Coaching möchte Peter Klarheit darüber, warum er sich im Streit mit seiner Partnerin immer als Verlierer fühlt. Er beschreibt einen typischen Alltagskonflikt.
(es folgt eine weitere Demo als Beispiel für eine Anwendung des Gelernten in der Therapie oder im persönlichen Coaching).
Unser neues „NLP Practitioner-Lehrbuch“ erscheint am 24. Juni im Junfermann-Verlag.
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