Kapitel 8 heißt „Wie der Zauber wirkt – NLP-Veränderungskonzepte“. Themen sind …
- Das T.O.T.E.-Modell.
- Time-Line-Arbeit.
- Phobien: die Angst vor Spinnen, Schlangen und vorm Zahnarzt (die Fast Phobia).
- Die logischen Ebenen der Veränderung.
Das Kapitel enthält neben der Theorie viele Beispiele und fünf Übungen, darunter das vollständige Fast Phobia-Format. Hinzu kommt die Demo einer komplexen Glaubenssatzarbeit, also das wortgetreue Transkript einer Intervention. Das Bonusmaterial im Internet enthält vier weitere Übungen und eine weitere Demo.
Unsere heutige Leseprobe entstammt dem Unterkapitel „8.5. – Die logischen Ebenen der Veränderung“. Das Modell nach Robert Dilts wird ausführlich erläutert und kritisch gewürdigt. Dann stellen wir eine eigene Neuentwicklung unseres Instituts vor.
Beginn der 8. Leseprobe
Abbildung 8.6 (siehe unten, Anm.) zeigt dir unser Modell. Wir haben schon seit Jahren vieles probiert und geforscht und mit den verschiedensten grafischen Darstellungen experimentiert. Eines Tages entdeckten wir in der Kathedrale von Chartres (Frankreich) ein in den Fußboden eingearbeitetes Labyrinth – und wir sahen sofort: Das ist es! Was wir dann noch darüber lasen, bestärkte unsere Entscheidung, die „Rose der Erkenntnis“ zu kreieren.
Im Labyrinth von Chartres steckt das uralte Wissen über die Hürden, die wir Menschen auf dem Weg in unser Innerstes zu bewältigen haben. Wenn wir fähig sind, das Labyrinth zu durchqueren, kommen wir in der Mitte in einer Rosette mit sechs um das Zentrum gruppierten Blättern an. Diese Rosette haben wir als Symbolfigur für unsere logischen Ebenen, für unsere „Rose der Erkenntnis“ gewählt. Sie liegt als begehbarer Bodenanker im unserem Seminarzentrum aus, während wir darauf die Methodik demonstrieren oder unsere Teilnehmer üben.
Bevor wir eine ausführliche Intervention auf der Rose der Erkenntnis darstellen, erläutern und begründen wir unsere Veränderungen in dieser Arbeit gegenüber dem bisherigen Standardmodell. Zunächst einmal unterscheiden wir zwei große Bereiche der Veränderung: Den Bereich des TUNS – oder Wirkens – und den des SEINS.
TUN drückt aus, wie der Mensch sich durch Handeln zum Ausdruck bringt. SEIN hingegen ist ein Zustand, der das Innere des Menschen beschreibt, das, was ihn leitet, wie er sich selbst sieht, und wie er gesehen werden möchte und was seiner tiefsten Sehnsucht entspricht.
Der Mensch gerät aufgrund der Dualität von TUN und SEIN immer wieder in Not. Unsere gesellschaftlichen oder gesetzlichen Regeln setzen unserem Handeln Grenzen und gewährleisten unsere Freiheit. Darüber hinaus tragen Menschen eigene Regeln in sich. Und der begrenzende Teil dieser Glaubenssätze (siehe Seite 250) schränkt ihre Freiheit und ihre Wahlmöglichkeiten ein. Sie sehnen sich so sehr nach X, doch X gehört sich nicht, ist ihnen innerlich verboten oder zu schwierig, oder jemand ist nicht einverstanden – und deshalb erschaffen sie Y: TUN und SEIN geraten in Konflikt miteinander. Damit der Mensch dies erträgt, lenkt er sich selbst und andere vom SEIN ab, denn da klopft im Inneren etwas an, das gehört werden will, das X will. Deshalb fixieren sich viele Menschen so sehr aufs TUN, dass ihnen nicht bewusst wird, was sie eigentlich genau antreibt. Wie viele mögen darunter sein, die TUN, um sich davor zu schützen, sich mit ihrem SEIN zu beschäftigen? Dann müssten sie ihr Inneres kennenlernen, ihren Fokus auf Facetten ihrer Identität, ihre Werte und die Frage nach dem Sinn richten. Sie würden den stiftenden Glaubenssatz (siehe Seite 261 f.) für ihr TUN ermitteln – und damit den wichtigsten Schritt zu seiner Veränderung gehen: Sie wirken immer mehr im SEIN.
Im stiftenden Glaubenssatz offenbaren sich die Angst oder die inneren Verbote seines Trägers. Kehrt man ihn in sein Gegenteil um, zeigt sich seine tiefste Sehnsucht. Wenn dies herausgearbeitet wird, fließen mitunter Tränen. Doch wird gleichzeitig der Weg für eine essentielle Veränderung geebnet. Das ist das Ergebnis der Arbeit auf unserer Rose der Erkenntnis.
(…)
Unser neues „NLP Practitioner-Lehrbuch“ ist im Junfermann-Verlag erschienen.
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