Start im November 2024: Die Weimarer Schule
der Mediation am perspektiven-Institut

am 11. September 2024 DVNLP, Mediator, NLP Ausbildung, Systemische Mediation mit 0 Kommentare
Blog Systemische Mediaton

Neu in unserem Programm: die Weimarer Schule der Mediation. Wie dieser Konfliktlösungsansatz funktioniert, wie wir unsere Teilnehmenden zu systemischen Mediator*innen ausbilden und welche neuen Chancen sich ihnen eröffnen …

Mediation ist ein Verfahren zur gemeinsamen Beilegung von Konflikten. Dabei unterstützt ein neutraler Dritter (der oder die Mediator*in) die Streitenden (Medianden) dabei, selbst zu einer einvernehmlichen Lösung zu finden.

Die Mediatorin fördert die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien so, dass diese einander verstehen und gemeinsam nachhaltige Veränderungsprozesse einleiten. Dafür erlernen künftige Mediatoren eigens entwickelte Verfahrensprinzipien, Verhandlungstechniken und Interventionen, die dazu führen sollen, dass die Konfliktparteien

  • konstruktiv zusammenarbeiten.
  • Ergebnisse finden, die nicht nur ihren materiellen Interessen entsprechen, sondern auch ihre emotionalen Bedürfnisse und ihre Entwicklungschancen nach Beendigung der Auseinandersetzung umfassend berücksichtigen.
  • Über den eingeschränkten Rahmen der juristischen Betrachtung hinausschauen und nachhaltige, auch nicht-rechtliche Lösungen aushandeln, mit denen alle Beteiligten gut leben können.
  • Ihre Selbstverantwortung stärken, und deshalb die während der Mediationsverhandlungen getroffenen Vereinbarungen und Zielvorstellungen motiviert in die Tat umsetzen.

Und hier kommt NLP ins Spiel: Die Mediation ist ein berufliches Feld für NLP-Anwenderinnen. Denn gut ausgebildete NLP-Practitioner, und vor allem Master, bringen bereits viele Qualitätsanforderungen an Mediatoren mit. Warum dies so ist, wird deutlich, wenn man sich mit zwei verschiedenen Herangehensweisen an das Thema Mediation beschäftigt: Die sogenannte Oberflächen- und die Tiefenmediation.

Die klassische Mediationsausbildung konzentriert sich oft recht stark auf den so genannten Oberflächenmediator (auch Anwaltsmediator genannt), der sich überwiegend mit wirtschaftlichen Konflikten befasst. Justiziare oder von den beteiligten Unternehmen beauftragte Wirtschaftsanwälte haben die Themen meist schon juristisch durchleuchtet, die Beteiligten möchten jedoch die Dauer und das Prozessrisiko einer gerichtlichen Auseinandersetzung meiden und sich gütlich einigen. Aufgabe des Mediators ist nun, die Parteien möglichst rasch und kostensparend zu einer Einigung zu führen. Ein pragmatischer Ansatz, gut geeignet für Sachkonflikte, wenn Emotionen keine große Rolle spielen sollen.

Die Tiefenmediatorin (auch systemischer Mediator oder Systemmediatorin) verfügt über die Kenntnisse der Oberflächenmediation und ist zusätzlich besonders gut darin, sich um Beziehungen und Emotionen zu kümmern. Tiefenmediation erfordert gute Kenntnisse über die psychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Grundlagen zwischenmenschlichen Verhaltens, über subjektives Wahrnehmen und Empfinden, über die Wirkmacht individueller Glaubenssätze und deren Veränderbarkeit.

Mediator*innen, denen dieses Wissen fehlt, könnten in der eigenen Vorstellungswelt gefangen bleiben. Sie beurteilen ihre Medianden unter Umstände aus ihrer Landkarte heraus und verwechseln diese mit der Landschaft. So können dysfunktionales Kommunikationsverhalten, Situationen von Machtübergriffen und Unterordnung, seelische Verletzungen und schwer identifizierbare destruktive Verhaltensmuster unentdeckt bleiben – was streitverschärfend wirken und gute Lösungen erschweren oder sogar verhindern kann.

Was ein NLP-Absolvent nicht bereits aus dem Practitioner und Master mitbringt, sind

  • die situative Anwendung der ihnen im Kern bekannten NLP-Formate in realen Mediationssituationen. Wie genau können die Wahrnehmungspositionen, der Meta Mirror, die Glaubenssatzarbeit, die Zielearbeit, Reframing und Slight of Mouth oder das Ankern und vieles mehr im Mediationsverfahren helfen?
  • mediative Verfahrensgrundsätze außerhalb des NLP, z. B. Verhandlungs- und Konfliktanalysemodelle, Methoden anderer psychologischer Schulen.
  • Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Mediation. Zu den Fundamenten unserer Mediationsausbildung gehört daher die Vermittlung und Durchleuchtung der berufsrechtlichen Pflichten der Mediatorin nach dem neuen Mediationsgesetz sowie der Entwurf eines individuell umsetzbaren mediatorischen Berufsethos.

Dies und die Übertragung der bereits bekannten NLP-Interventionen auf das Mediationsverfahren – das also sind die Schwerpunkte der Weimarer Schule der Mediation.

 

Details & Fakten zum
Berufsbild Mediator*in

Das Arbeitsfeld der Mediatoren wächst ständig. In der Wirtschaft, bei öffentlichen Trägern und Behörden werden mittlerweile Mediatoren eingesetzt. Großkonzerne stellen mittlerweile Mediatoren fest an, gleichsam Behörden und kirchliche Vereinigungen. Die meisten arbeiten jedoch freiberuflich, oft als Ergänzung zu ihrem Hauptberuf, z. B. als Anwalt, Coach, Trainerin, Pädagoge oder Therapeutin.

Künftige Kundinnen und Kunden von Mediatoren, die so genannten „Medianden“, sind Menschen, die in einem ihnen unlösbar erscheinenden Konflikt miteinander stehen – und diesen gern befrieden möchten. Sie möchten die Kosten und das Risiko eines Gerichtsverfahrens (Gewinner-Verlierer-Verfahren) vermeiden und sich gütlich einigen. Deshalb zählt die Mediation zu den kooperativen Konfliktlösungsmethoden, zu den Gewinner-Gewinner-Verfahren.

Zu den Anwendungsfeldern gehören zum Beispiel: Trennung und Scheidung, Ambivalenz in Paarbeziehungen, Probleme zwischen Eltern und Kindern oder im Kinder- und Jugendhilferecht, Auseinandersetzungen um ein Erbe, Täter-Opfer-Ausgleich, Schulmediation, Nachfolgeregelungen für Unternehmen und andere Themen der Wirtschaftsmediation wie Konflikte zwischen Arbeitnehmern oder zwischen Arbeitgebern und Betriebsräten, Konflikte aus Vertragsangelegenheiten, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Umweltmediation / Bürgerbeteiligung, Mediation im interkulturellen Kontext.

Kurze Mediationen dauern einige Stunden. Sie können sich auch über mehrere Tage oder Wochen hinziehen – je nach Thema, Komplexität und Einigungsbereitschaft der Beteiligten. Mediator*innen können daher in Stundensätzen, Tagessätzen oder auch nach Pauschalbeträgen, abrechnen. Die Stundensätze liegen zwischen 150 und 300 €, auch Preise bis zu 500 € kommen vor. Tageshonorare betragen zwischen 1.200 und 2.800 €. Auffällig ist, dass in der Wirtschaftsmediation die höchsten Honorar erzielt werden.

Festangestellte Mediatoren erzielen nach einer Datenerhebung von stellenanzeigen.de  Jahresgehälter zwischen 40.000 und 99.000 € im Jahr.

 

Unsere Ausbildungswege in der Weimarer Schule der Mediation

Die Ausbildung zum Mediator am perspektiven-Institut basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Weiterbildungskonzept. Unsere Absolvent*innen können diese berufsqualifizierenden Abschlüsse erwerben:

  • Zertifizierte*r Mediator*in nach § 5 Abs. 2 des Mediationsgesetzes (Teilnahmebescheinigung) » Keine Zugangsbedingungen.
  • Mediator, DVNLP » Teilnahmevoraussetzung: NLP-Practitioner
  • Advanced-Mediator, DVNLP » Teilnahmevoraussetzung: NLP-Master
  • Mit den DVNLP-Zertifikaten erhalten unsere Absolvent*innen auch die Teilnahmebescheinigung „Zertifizierte*r Mediator*in“. Damit dürfen sie sofort als zertifizierte Mediatorin oder zertifizierter Mediator für ihre Dienstleistungen werben und Aufträge akquirieren.

Unsere Mediationsausbildungen beginnen am 15. November 2024.

Alle Details finden Sie hier …

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