Den inneren Dämonen begegnen
Paul nervt. Mich. Er arbeitet in einer Anwaltskanzlei und ist eloquent mit perfekter Business-Schale. Bei Gruppenarbeiten dominiert er alle anderen. Was triggert er in mir? Sind das die Eigenschaften, die ich selbst gerne hätte? Ich nehme mir vor, die nächste Gruppenarbeit zusammen mit Paul zu machen, um meine Gefühle auszuloten.
„Du bist schwach, einfach schwach. Kannst nichts schaffen“, krächze ich mit dünner Stimme zu Claudia hoch, während ich tief nach vorne auf einen Stock gestützt um sie herum humpele, bekleidet mit einer hässlichen Maske und dunklem Umhang. Ich spiele in einer Art Improvisationstheater einen von Marys Dämonen. Die anderen Dämonen heißen Einsamkeit, Krankheit, Zeitnot und Faulheit und schwirren ebenfalls um Mary herum. Mary ist zu Ihrer Heldenreise aufgebrochen, um Ihren Dämonen zu begegnen, zu besiegen, zu verwandeln oder vielleicht auch zu umarmen. Die grobe Regie führt Petra, den Rest entwickeln wir aus der Situation. Im Laufe der Reise verwandle ich mich von Marys Schwäche zu Ihrer Kraft. Groß und stark stehe ich dicht hinter ihr, und weiche bei keinem ihrer Schritte von ihr weg. Petra bittet mich Mary in den Arm zu nehmen. In der Umarmung spüre ich meine eigene Kraft und Stärke. Mary lächelt mich stark und glücklich an. Das Gefühl nehme ich mit!
Die Heldenreise
Wir haben die „Heldenreise“ mit der „Parts Party“ nach Virginia Satir verknüpft. Dabei begegnet die Person während einer als „Reise“ konzipierten Systemaufstellung ihren inneren Teile wie zum Beispiel Wut, Schöngeist, Lust, Verschwendertum … Diese werden im Seminar von den anderen Teilnehmerinnen gespielt (Improtheater). Ziel dabei ist es, die Bedeutung der einzelnen Teile und deren Zusammenspiel transparent zu machen. Was oft als Kampf beginnt, endet mit einem tiefen Verständnis um die Einzigartigkeit und die positive Absicht eines jeden Teils: ein Festspiel für die Seele.
Es gibt jeden Tag zwei Heldenreisen. Was da genau passiert, bleibt mysterienhaft. Nicht weil es geheim ist. Aber es lässt sich nicht mit Worten erklären, was mit den Teilnehmern passiert. „Zerredet euer Erlebnis nicht“, bittet Petra. „Lasst es einfach in Euch nachklingen“. Auf meiner Heldenreise begegne ich unter anderen meiner Angst vor der Einsamkeit und dem kleinen Frank, der ich einmal war. Nicht zu viel möchte ich darüber erzählen, nur diese Stichworte: Aus der Einsamkeit mache ich das Vertrauen. Und den kleinen Frank umarme ich liebevoll. Ich rede nicht darüber, aber ich weiß, es wirkt nach.
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Seite 1: Ich will ein Riese werden
Seite 2: Im „Hier und Jetzt sein“ kann verdammt anstrengend sein
Seite 3: Den inneren Dämonen begegnen
Seite 4: Der Reimprint und die Macht der Liebe
Seite 5: Baden im heiligen Fluss
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